Porto, die Stadt der Fliesen
Ich erwachte zum Ruf der Möwen. Ein süßer Duft von cremigem Pudding erfüllte die Luft, als ich mein Airbnb nahe dem Stadtzentrum verließ. Diese Köstlichkeiten nennt man Pastéis de Nata – außen knusprig, innen weich und warm. Zusammen mit einem Espresso ergab das eine außergewöhnliche Kombination. Mein persönlicher Glücksort. Glücklicherweise hatte ich einen portugiesischen Herrn an meiner Seite, der mir die kulinarischen Schätze der Stadt zeigte.
Milas geheimer Garten
Himbeeren pflücken, Saubohnen schälen, Kartoffeln wie kleine Schätze aus der fruchtbaren Erde graben, große Zwiebeln herausziehen und einen bunten Blumenstrauß direkt aus dem blühenden Garten für unseren Esstisch binden – all das hat mir einen Moment reiner Freude geschenkt. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein? Für mich war es das – ein kleines Paradies. Denn ich durfte anschließend einen liebevoll zubereiteten Teller mit Milas hausgemachtem Essen genießen, gekocht aus dem Gemüse, das ich selbst geerntet hatte.
Auch das Blaubeerpflücken auf dem Bio-Hof ihrer Tante war Teil dieses Abenteuers. Stundenlang haben wir sorgfältig nur die größten und reifsten Beeren ausgesucht. Ein Kilo Bio-Blaubeeren kostet dort 3,50 Euro – in der Schweiz zahlt man dafür etwa das Gleiche, bekommt aber nur 125 Gramm.
Mit den Händen in der Erde zu wühlen und dabei essbare Schätze zu entdecken – das ist etwas ganz anderes als der Griff ins Supermarktregal. Wer einmal selbst erlebt hat, wie viel Mühe, Zeit und Geduld in jedem Stück Gemüse steckt, lernt den eigenen Teller mit ganz neuen Augen zu sehen. Und man begreift, wie besonders ein Ort wie Milas Garten wirklich ist.
Was Mila uns dreimal am Tag gekocht hat? Lies unten weiter – ich bin immer noch satt von dieser Reise. 🙂
Milas Küche – vom Garten direkt auf den Teller
Ich konnte kaum glauben, wie gut dieses Obst und Gemüse geschmeckt hat. Wenn es etwas gab, das mein Glück noch steigern konnte, dann war es das Essen ihrer unglaublichen Gerichte, zubereitet mit so viel Liebe.
Ihr Kopfsalat – einfach wow. Knackig, voller Geschmack – so sollten grüne Blätter wirklich schmecken. Dazu kamen ein paar Scheiben ihrer Zwiebeln, und ich übertreibe nicht: Sie waren so süß, dass man eine ganze wie einen Apfel hätte essen können. Ein Schuss von ihrem eigenen Olivenöl, etwas Essig, Salz und Pfeffer – so einfach, und doch vermutlich der leckerste Salat, den ich je gegessen habe.
Auf den Fotos sieht man übrigens, dass ich mich nicht streng an meine pflanzenbasierte Ernährung gehalten habe. Seit 2014 lebe ich als Flexitarierin und war im letzten Jahr sogar komplett vegan. Mittlerweile habe ich meinen eigenen Begriff dafür gefunden: Ich nenne mich „Locavore“. Für mich bedeutet das, nur Fleisch zu essen, das nicht weiter entfernt ist als eine Radtour, und Obst und Gemüse direkt vom Markt oder wenigstens aus dem eigenen Land zu kaufen. Warum sollte man frische Produkte oder Fleisch essen, das um die halbe Welt geflogen wurde? Lieber saisonal essen und die lokalen Bauern unterstützen! In meinem nächsten Blogpost werde ich noch mehr über diese Art der Ernährung erzählen.
Zurück in Milas Küche: Wir haben ihr Huhn gegessen – ein Tier, das draußen gelebt hat, Gesellschaft hatte und gut versorgt wurde. Mila bereitete es in einer unglaublichen Sauce zu, in der sie auch einige ihrer eigenen Kastanien mitkochte. Ich liebe diese Frucht – und der Geschmack dieses Eintopfs war einfach unbeschreiblich.
Sie stellt auch ihre eigenen Liköre her – köstlich und gefährlich 🙂 Jeroyuja und Mandarinenlikör. Außerdem hat sie uns regelmäßig selbstgemachte Heiltees aus ihrem Garten angeboten: Carqueja, Maisschalen-Tee, Zitronenmelisse sowie Thymian-Rosmarin-Tee. Dieses kulinarische Erlebnis war ein echtes Abenteuer für alle Sinne.
Eines meiner zukünftigen Vorhaben ist es, mit Mila zusammenzuarbeiten – um mehr über Gartenarbeit zu lernen, ihre Heiltees und Liköre selbst herstellen zu können und sie tatkräftig beim Verkauf und der Vermarktung ihrer Produkte zu unterstützen.
Obrigada, Mila, dass du deine portugiesischen Schätze mit uns geteilt hast!
Copyright © 2025 Alofty Leben
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